Frühes Leben und Bildung
Bogna Koreng wurde 1965 in Bautzen, einer Stadt in der Oberlausitz, geboren. Aufgewachsen ist sie in Radibor, einem Dorf mit starkem sorbischen Einfluss, wo sie zweisprachig – auf Deutsch und Obersorbisch – erzogen wurde. Diese bilinguale Erziehung prägte ihre spätere berufliche Laufbahn maßgeblich. Nach dem Abitur studierte sie Germanistik und schloss ihr Studium als Diplom-Germanistin ab. Anschließend arbeitete sie zwei Jahre lang als Lehrerin und Chorleiterin an der Sorbischen Erweiterten Oberschule in Bautzen, dem heutigen Sorbischen Gymnasium.
Einstieg in den Journalismus
Im Jahr 1992 begann Koreng ihre journalistische Karriere als freie Mitarbeiterin beim Sorbischen Rundfunk. Sie produzierte Hörfunkbeiträge für verschiedene Sender, darunter WDR, NDR, Deutsche Welle und ORB (heute RBB). Ihre Arbeit konzentrierte sich auf Themen rund um die sorbische Kultur und Sprache, wodurch sie sich schnell einen Namen in der Medienlandschaft machte.
Moderatorin von „Wuhladko“
Seit 2001 moderiert Bogna Koreng die obersorbische Fernsehsendung „Wuhladko“, die monatlich vom Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) ausgestrahlt wird. Die Sendung behandelt Themen aus Kultur, Alltag, Politik und Traditionen des sorbischen Volkes und richtet sich sowohl an sorbischsprachige Zuschauer als auch an ein breiteres Publikum durch deutsche Untertitel. „Wuhladko“ hat sich als wichtiges Medium zur Förderung und Erhaltung der sorbischen Identität etabliert.
Leitung des MDR-Studios Bautzen
Im Jahr 2003 übernahm Koreng die Leitung des MDR-Studios in Bautzen. In dieser Funktion ist sie verantwortlich für die Produktion und Koordination von Inhalten, die sich mit der sorbischen Kultur und Sprache befassen. Unter ihrer Führung wurde das Studio zu einem zentralen Ort für die Berichterstattung über die sorbische Gemeinschaft.
Engagement für Mehrsprachigkeit und kulturelle Vielfalt
Koreng ist eine überzeugte Verfechterin der Mehrsprachigkeit. Sie betont, dass ihre bilinguale Erziehung ihr nicht nur beruflich, sondern auch persönlich viele Vorteile gebracht hat. In einem Interview sagte sie: „Mein Leben wäre viel ärmer – sowohl privat als auch beruflich –, wenn ich nicht mit slawischen und germanischen Sprachen jonglieren könnte.“ Sie sieht in der Mehrsprachigkeit einen Schlüssel zur kulturellen Vielfalt und Offenheit.
Auszeichnungen und Anerkennung
Die Sendung „Wuhladko“ wurde 2003 beim Internationalen Radio- und Fernsehfestival nationaler Minderheiten mit dem dritten Preis ausgezeichnet. An dem Festival nahmen mehr als 60 europäische Volksgruppen teil, was die Bedeutung der Sendung für die Darstellung und Förderung der sorbischen Kultur unterstreicht.
Persönliches Leben
Bogna Koreng lebt mit ihrer Familie in Panschwitz-Kuckau, einer Gemeinde mit starker sorbischer Prägung. In ihrer Freizeit liest sie gerne historische Romane und Kriminalgeschichten, lernt neue Sprachen und restauriert alte Möbel. Ihr Lebensmotto lautet: „Von anderen nur das verlangen, was man selbst auch leistet.“
Fazit
Bogna Koreng hat sich als engagierte Journalistin und Moderatorin einen festen Platz in der deutschen Medienlandschaft erarbeitet. Durch ihre Arbeit trägt sie maßgeblich zur Erhaltung und Förderung der sorbischen Kultur und Sprache bei. Ihr Einsatz für Mehrsprachigkeit und kulturelle Vielfalt macht sie zu einer wichtigen Stimme in der Diskussion über Minderheitenrechte und Integration in Deutschland.