Hertha BSC, einer der traditionsreichsten Fußballvereine Deutschlands, hat im Laufe seiner Geschichte zahlreiche Präsidenten erlebt, die den Verein in unterschiedlichen Epochen geprägt haben. In den letzten Jahren standen insbesondere Kay Bernstein und sein Nachfolger Fabian Drescher im Fokus.
Kay Bernstein: Ein Präsident aus den eigenen Reihen
Kay Bernstein, geboren am 8. September 1980 in Marienberg, war ein leidenschaftlicher Anhänger von Hertha BSC. Als ehemaliger Ultra und aktives Mitglied der Fanszene wurde er im Juni 2022 zum Präsidenten des Vereins gewählt. Seine Wahl galt als Novum, da erstmals ein Vertreter der aktiven Fanszene an die Spitze eines Bundesligavereins rückte.
Bernstein setzte sich für eine stärkere Einbindung der Fans ein und wollte die Kluft zwischen Verein und Anhängerschaft überbrücken. Seine Amtszeit war geprägt von dem Bestreben, Hertha BSC wieder zu einem stabilen und erfolgreichen Verein zu formen.
Tragischerweise verstarb Kay Bernstein am 16. Januar 2024 im Alter von nur 43 Jahren. Die genaue Todesursache wurde nicht öffentlich bekannt gegeben, jedoch bestätigte die Staatsanwaltschaft, dass er eines natürlichen Todes gestorben sei.
Fabian Drescher: Vom Interims- zum gewählten Präsidenten
Nach dem plötzlichen Tod von Kay Bernstein übernahm Fabian Drescher zunächst kommissarisch das Amt des Präsidenten. Der am 26. Oktober 1982 in Berlin geborene Rechtsanwalt ist seit seiner Jugend eng mit Hertha BSC verbunden. Seine ersten Berührungspunkte mit dem Verein hatte er 1996, als ihn sein Vater ins Olympiastadion mitnahm. Seitdem engagierte er sich in verschiedenen Funktionen innerhalb des Vereins, unter anderem im Vereinsgericht.
Am 17. November 2024 wurde Drescher auf der Mitgliederversammlung mit überwältigender Mehrheit von 81,7 Prozent der Stimmen zum Präsidenten gewählt. Er setzte sich damit deutlich gegen seine Mitbewerber durch.
Drescher kündigte an, den von Bernstein eingeschlagenen Weg fortzusetzen und den Verein sowohl sportlich als auch wirtschaftlich zu stabilisieren. Besonderen Wert legt er auf Transparenz, Fan-Nähe und eine nachhaltige Entwicklung des Vereins.
Ein Blick in die Vergangenheit: Weitere prägende Präsidenten
Die Geschichte von Hertha BSC ist reich an Persönlichkeiten, die den Verein maßgeblich beeinflusst haben. Einige der bemerkenswertesten Präsidenten sind:
- Wilhelm Wernicke: Er führte den Verein in den Jahren 1930 und 1931 zu seinen bisher einzigen deutschen Meisterschaften. Seine Amtszeit erstreckte sich mit Unterbrechungen von 1909 bis 1933 und erneut von 1945 bis 1946.
- Wolfgang Holst: Als Mitbegründer des ältesten Fan-Clubs von Hertha BSC wurde er 1979 Präsident des Vereins und blieb bis 1985 im Amt.
- Werner Gegenbauer: Er übernahm das Präsidentenamt im Mai 2008 und führte den Verein über 14 Jahre lang. Unter seiner Führung erlebte Hertha BSC sowohl sportliche Höhen als auch Tiefen. Im Mai 2022 trat er von seinem Amt zurück.
Fazit
Die Präsidenten von Hertha BSC haben den Verein in unterschiedlichen Zeiten und unter verschiedenen Herausforderungen geleitet. Während Kay Bernstein als Vertreter der Fanszene neue Impulse setzte, steht Fabian Drescher nun vor der Aufgabe, den Verein in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Mit einem klaren Bekenntnis zu Transparenz, Fan-Nähe und nachhaltiger Entwicklung hat er die Unterstützung der Mitglieder gewonnen. Es bleibt abzuwarten, wie sich Hertha BSC unter seiner Führung weiterentwickeln wird.