Einführung
Tollwut ist eine tödliche Virusinfektion, die das zentrale Nervensystem befällt. Die Krankheit wird hauptsächlich durch den Biss infizierter Tiere übertragen. Ohne rechtzeitige medizinische Intervention verläuft die Infektion nahezu immer tödlich. Imovax® Rabies ist ein inaktivierter Tollwutimpfstoff, der sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung nach Exposition eingesetzt wird. Dieser Artikel bietet einen detaillierten Überblick über Imovax® Rabies, seine Anwendung, Dosierung und Bedeutung im Kampf gegen die Tollwut.
Was ist Imovax® Rabies?
Imovax® Rabies ist ein humaner diploider Zellkulturimpfstoff (HDCV), der aus inaktivierten Tollwutviren besteht. Er wird intramuskulär verabreicht und ist für Personen aller Altersgruppen geeignet. Der Impfstoff stimuliert das Immunsystem zur Produktion von Antikörpern gegen das Tollwutvirus, wodurch ein Schutz vor der Krankheit aufgebaut wird. Imovax® Rabies wird sowohl zur präexpositionellen Prophylaxe (vor möglichem Kontakt mit dem Virus) als auch zur postexpositionellen Prophylaxe (nach möglichem Kontakt) verwendet.
Indikationen für die Anwendung
Präexpositionelle Prophylaxe
Die präexpositionelle Impfung wird für Personen empfohlen, die ein erhöhtes Risiko haben, mit dem Tollwutvirus in Kontakt zu kommen. Dazu gehören:
- Tierärzte und Tierpfleger
- Laborpersonal, das mit dem Virus arbeitet
- Personen, die in Gebieten mit hoher Tollwutprävalenz leben oder reisen
- Höhlenforscher und Wildtierbiologen
Die Impfung besteht aus drei Dosen, die an den Tagen 0, 7 und 21 oder 28 verabreicht werden.
Postexpositionelle Prophylaxe
Nach einem möglichen Kontakt mit dem Tollwutvirus, beispielsweise durch einen Tierbiss, ist eine sofortige medizinische Behandlung erforderlich. Die postexpositionelle Prophylaxe umfasst:
- Für nicht geimpfte Personen: Fünf Dosen Imovax® Rabies an den Tagen 0, 3, 7, 14 und 28 sowie die gleichzeitige Verabreichung von Tollwut-Immunglobulin (RIG) am Tag 0.
- Für bereits geimpfte Personen: Zwei Dosen Imovax® Rabies an den Tagen 0 und 3 ohne RIG.
Dosierung und Verabreichung
Imovax® Rabies wird intramuskulär verabreicht, vorzugsweise in den Deltamuskel des Oberarms. Bei kleinen Kindern kann die Injektion in den anterolateralen Oberschenkelmuskel erfolgen. Jede Dosis beträgt 1,0 mL. Es ist wichtig, dass der Impfstoff gemäß dem empfohlenen Zeitplan verabreicht wird, um einen optimalen Schutz zu gewährleisten.
Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen
Wie bei allen Impfstoffen können nach der Verabreichung von Imovax® Rabies Nebenwirkungen auftreten. Häufige Reaktionen sind:
- Schmerzen, Rötung oder Schwellung an der Injektionsstelle
- Fieber
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
In seltenen Fällen können allergische Reaktionen auftreten. Personen mit einer bekannten Überempfindlichkeit gegenüber einem Bestandteil des Impfstoffs sollten vor der Impfung ihren Arzt konsultieren.
Lagerung und Handhabung
Der Impfstoff sollte bei einer Temperatur zwischen 2°C und 8°C gelagert werden und darf nicht eingefroren werden. Nach der Rekonstitution sollte der Impfstoff sofort verwendet werden. Nicht verwendete Reste sind zu entsorgen.
Bedeutung von Imovax® Rabies in der öffentlichen Gesundheit
Trotz der Verfügbarkeit von Impfstoffen verursacht Tollwut weltweit jährlich Tausende Todesfälle, insbesondere in Regionen mit eingeschränktem Zugang zu medizinischer Versorgung. Imovax® Rabies spielt eine entscheidende Rolle bei der Prävention und Behandlung von Tollwutfällen. Durch die Bereitstellung eines sicheren und wirksamen Impfstoffs trägt Imovax® Rabies dazu bei, die globale Belastung durch Tollwut zu reduzieren.
Fazit
Imovax® Rabies ist ein bewährter Impfstoff zur Vorbeugung und Behandlung von Tollwut. Seine Anwendung gemäß den empfohlenen Richtlinien bietet einen wirksamen Schutz vor einer der tödlichsten bekannten Virusinfektionen. Die rechtzeitige Impfung, sowohl prä- als auch postexpositionell, ist entscheidend, um Leben zu retten und die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.